Zwei Drittel fordern Abschaffung der Kalten Progression

Datum des Artikels 23.09.2014

Umfrage: Bürger empfinden heimliche Steuererhöhungen als ungerecht

Die Mehrheit der Bürger in Deutschland empfindet die kalte Progression als ungerecht und fordert ihre Abschaffung. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) sprechen sich für eine Beseitigung der heimlichen Steuererhöhungen aus. Lediglich 20 Prozent sehen aktuell keine Notwendigkeit, dem Effekt der kalten Progression entgegenzusteuern. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage mit 2.030 Befragten des Meinungsforschungsinstituts INSA-Consulere im Auftrag der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT).

Eine jährliche automatische Anpassung der Einkommensteuersätze an die Preissteigerung („Tarif auf Rädern“) wird von einer Mehrheit (55 Prozent) befürwortet und nur von 23 Prozent abgelehnt. Dieses Modell der Steuerbremse will die MIT auf dem kommenden CDU-Bundesparteitag im Dezember in Köln zur Abstimmung stellen. Unter den CDU-Anhängern fordern 58 Prozent eine solche Steuerbremse. Die Steuerbremse soll verhindern, dass Bürger nach einer Lohnerhöhung möglicherweise weniger Geld zur Verfügung haben als vor der Lohnerhöhung. Dieser Effekt tritt ein, da die Steuersätze der Einkommenssteuer nicht an die Preissteigerung (Inflationsrate) angepasst werden. Damit wirkt die kalte Progression bei jeder Gehaltserhöhung wie eine heimliche Steuererhöhung.

Der Umfrage zufolge lehnen acht von zehn Deutschen Steuererhöhungen grundsätzlich ab. Und fast genauso viele (73 Prozent) sind der Meinung, der Staat solle eher Ausgaben kürzen als Steuern zu erhöhen, um zusätzliche Investitionen zu finanzieren. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sind außerdem der Auffassung, der Staat dürfe keine neuen Schulden machen. Die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) erwartet zudem negative Auswirkungen auf die Wirtschaftslage durch die kalte Progression.